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Donnerstag, 2. Juli 2015

Selamat Datang Flores

Wir sind in unserem letzten Reisland angekommen, Indonesien. Ja in 5 Wochen geht es wieder nach Hause :) Indonesien ist einfach rießig mit seinen über 17.000 Inseln, ist es das größte islamische Land der Welt. Wir entschließen uns gegen eine Tour durch das große Java (immerhin 140.000 Mio. Einwohner!) und für eine Reiseroute von Ost nach West durch die Nusa Tenggara Inseln, welche sich östlich von Bali bis nach Westtimor erstrecken. Wir fliegen also von Kota Kinabalu in Sabah nach Labuan Bajo in Flores. Labuan Bajo ist ein beschauliches, nicht besonders schönes 10.000 Einwohner Hafenstädtchen an der Westküste von Flores und wirkt mit seinen vielen schönen Segelschiffen wie eine idyllische Piratenbucht...wäre da nicht das ein oder andere große Frachtschiff, welche vorzugsweise nachts be- und entladen werden, um dann schließlich morgens um 6 ganz Labuan Bajo mit einem laut dröhnenden Hupton aus den Federn zu reißen, falls das nicht zuvor schon um 4:30 Uhr das wunderschöne Muezzingehäule einer von drei Moscheen erledigt hat. Das kontroverse hierbei ist, dass mehr als dreiviertel der Einwohner auf Flores dem Christentum zugehörig sind. Die Stadt ertönt Tag und Nacht im knattern der ein- und ausfahrenden Fischerboote (erstaunlich wie laut eigentlich auch die kleinste Nussschale sein kann), den regelmäßigen Muezzingesängen (übrigens mehr als 5mal täglich!...vll weil gerade Ramadan ist?) und natürlich den immerzu hupenden Mopeds, Autos und Bemos (quitschbunte Minivantaxis, welche besonders schöne Hupmelodien von sich lassen und schon mal als mobile Disco durchgehen). Den absoluten Höhepunkt erreicht der Lärmpegel allerdings, wenn eins der viel zu großen Fährschiffe im kleinen Hafen anlegt, hunderte Menschen gleichzeitig ausspuckt und die wartenden Ojeks (Mopedtaxis) und Bemos die schmale Einbahnstraße (welches gleichzeitig die Hauptstraße ist) verstopfen...etwa drei Stunden dauert es dann, bis sich langsam das Gedränge und Chaos wieder auflöst, sicherlich nur Dank dem vielen Gehupe :) Ja Labuan Bajo ist laut aber beschaulich und kann dafür mit überragenden Sonnenuntergängen und einem sehr leckeren Fischmarkt punkten. Zudem ist es ein idealer Ausgangspunkt zu dem nahgelegen Naturschutzgebiet um die Komodoinseln, welches mit zu den schönsten Tauchgebieten der Welt zählt. Endlich konnten wir auch die wohl wundersamsten Geschöpfe der Unterwasserwelt sehen...Mantas! Es ist eine wahre Freude sich wie die Indianer auf den Meeresboden auf die Lauer zu legen und abzuwarten bis diese riesigen aber doch so graziösen Wesen über einen hinweg gleiten! Etwas haben wir dieses Mantaglück auch Matt (der Dude aus Big Lebowsky höchstpersönlich) und Milli zu verdanken, ein englisches Pärchen, dass uns am Abend zuvor zu diesem weiteren 3.Tauchtag zugesprochen haben. Merci :) Neben den Tauchspots gibt es auf Rinca und Komodo eine weitere Besonderheit zu bestaunen, die riesigen Komodowarane deren giftige Bisse ohne Gegnmittel tödlich enden...ein Gegenmittel ist erstaunlicherweise nur in Bali erhältlich!
Um Flores besser erkunden zu können mieten wir uns ein Moped und kurven immer schön Hati Hati auf dem Floreshighway gen Osten Richtung Moni, mit dem Ziel Mt. Kelimutu. Besondere Vorsicht ist hier bei der Fahrt hinter Kleinbussen und Bemos geboten, wegen nur sporadisch funktionierenden Bremslichtern oder aber vorbei fliegendem Erbrochenen aus den Seitenfenstern ;) Das gibt einem vll eine Vorstellung davon, wie sich der sogenannte Highway durch die grüne Berglandschaft von Flores schlängelt. Wer hier mit dem Moped fährt, ist klar im Vorteil. Zudem ist die Straße nicht im allerbesten Zustand, viele Schlaglöcher, teilweise nur 2 m Straßenbreite und einige Baustellen führen zu langen Fahrzeiten. 1000 km, 7 Tage, täglich bis zu 5 h auf dem Moped, da sind die Hintern platt...aber die wunderbare Landschaft und die überaus gastfreundlichen und gut gelaunten Floreser waren jeden Kilometer wert :) Je weiter es Richtung Osten geht, desto mehr werden wir überall mit viel Gewinke und lauten Hellos begrüßt, nicht nur von Kindern. Hält man kurz an, ist man sofort von einer Traube Kindern, Eltern oder Jugendlichen umzingelt, die zb auch ihre Englischkenntnisse vorbringen wollen. Trumpft man dann noch mit ein paar Wörtern Indonesisch auf, ist einem überall ein noch herzlicheres Lachen Gewiss. Bei Bajawa besuchen wir Bena, ein tradionelles Dorf in dem die Frauen noch dem sogenannten Ikat-Weben nachkommen, ein äußerst aufwendiges Verfahren, bei dem je nach gewünschtem Muster die einzelnen Kettfäden zuvor mit feinem Bambusbast umwickelt oder abgebunden werden, um es dann in mehreren Prozessen an bestimmten Stellen einfärben zu können. Die schönen Ikat Sarongs gehören hier oft noch zur alltäglichen Kleidung der Frauen. Rund 500 Menschen leben in Bena, 2-3 Familien teilen sich jeweils eins der traditionellen Häuschen, vor den Eingängen türmen sich übereinander gestapelte Büffelhörner, je mehr davon, desto wertvoller die Hütte. Gerade als wir zu Besuch sind gibt es anscheinend auch etwas zu feiern...Bambusstämme werden auf dem Dorfplatz ausgelegt, eine Rede (sogar mit Mikrofon) gehalten, wir vermuten zuerst so eine Art Sportveranstaltung, doch dann kommen nach und nach alle Dorfbewohner zusammen und nehmen auf den Stämmen Platz, die ganz einfach als Sitzbänke dienen, es werden bambusgeflochtene Schüsseln verteilt und es folgt ein gemeinsames Abendessen, spendiert von dem Besitzer eines neuen Hauses, dass es einzuweihen gilt. Der Reistopf...rießig!!! Davon gibt es auf Flores übrigens jede Menge, unzählige terrassen- oder kreisförmig angelegte Reisfelder säumen unsere Fahrt durch die Insel. Eine sehr schöne Zeit geht zu Ende und wir hoppen weiter nach Lombok. 

Rinca Island

Sonnenuntergang in Labuan Bajo

Komodowarane





Tradionelles Dorf Bena

Küstenstadt bei Ende

Farbige Kraterseen des Kelimutu

Big Bambu

Local Tankstelle

Immer schön Hati Hati

99 Luftballons... 

Spinnennetz-Reisfeld bei Cancar

1 Kommentar:

Claus hat gesagt…

Hi Ihr beiden ... wo seid ihr ?

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