Map

MAP

Donnerstag, 23. Juli 2015

Lombok + Bali

Um von Flores nach Lombok zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten, die günstigste führt über Sumbawe, mit Fähre Bus Fähre Bus und dauert bis zu 24h, mit kleineren Schaukelbooten bis zu 3 Tagen...wir gönnen uns den Luxus und entscheiden uns für einen Flug von Labuan Bajo über Denpasar nach Mataram, Lombok ;) Die ersten Tage verbringen wir im Süden in Kuta, dem Surferparadies. Die Landschaft hier ist eigentlich nicht so besonders sehenswert, je südlicher desto spärlicher das Grün, desto brauner und trockener die hügelige Gegend, dafür reihen sich wunderbare Strände mit türkisblauem Wasser aneinander, die sich am besten mit dem Roller und mit Surfbrettern bewaffnet erkunden lassen. Noch kann sich das verschlafene Kuta auch dem großen Tourismusboom erwehren, es finden sich noch keine großen und teuren Hotelanlagen, dafür viele kleinere Homestays und Warungs... Es gibt allerdings wohl schon größere Bebauungspläne entlang der Küste. Ein zweites Sengiggi? Nein Danke! In Mataram heißt es drei Tage auf unsere Visaverlängerung warten bis es dann endlich auf zum Mount Rinjani, dem zweithöchsten Vulkan Indonesiens, geht. Von Sembalun aus starten wir unseren 3Tage/2Nächte Trek mit dem Ziel Sonnenaufgang auf 3726 m. Die 2700 Hm Aufstieg sind unsere schlappen Beine nicht mehr recht gewohnt und so ist es doch ziemlich anstrengend, besonders das letzte Stück zum Gipfel zieht sich. Doch die gerade aufgehende Sonne trägt uns förmlich bis ganz nach oben und lässt uns bei Windstille und klarem Himmel jede Anstrengung vergessen, die 360° Aussicht in leicht rotgetauchtem Licht ist wirklich atemberaubend. Wir haben echtes Glück, denn Tage zuvor und danach war der Gipfel aufgrund starker Stürme und schlechter Sicht nicht begehbar. Die wunderbaren Tage am Mt Rinjani zählen zu unseren absoluten Highlights! Unsere müden Beine entspannen wir die nächsten Tage auf Gili Air, bevor es nach Bali weiter geht. Gili Air ist gerade mal so groß, dass man in 2 Stunden zu Fuß die Insel einmal umrundet hat. Die einzig üblichen Verkehrsmittel auf den drei Gili's sind Fahrräder und Cidomo's, zweirädrige Pferdekutschen die einen mit ihrem fröhlichen Glockengebimmel ans weihnachtliche Jingle Bells denken lassen. Bereits hier macht sich allerdings schon die Hauptreisezeit bemerkbar und es gibt kaum mehr freie Zimmer, dafür überall frische Weißwürste ;) 

Mit der Fähre geht es schließlich nach Bali und im Menschen- und Gepäck vollgestopften altertümlichen Minivan nach Ubud. Ubud ist ein ganz nettes Städtchen im Landesinneren, mit besonders zahlreichen Tempeln, Geschäften, Cafés, Warungs und Restaurants, schönen kleinen Pensionen und va wieder Homestays, die in den ruhigeren Nebenstrassen zwar mitten im Zentrum und trotzdem auch mitten im Reisfeld liegen. Überall locken einen günstige Spa+Massageangebote genauso wie diverse Yogamöglichkeiten, was sich auch in der Kleidungswahl der Touristen deutlichst widerspiegelt :) Wir leihen uns nochmals ein Moped um die Insel besser erkunden zu können. Richtung Osten landen wir im entspannten Amed, von wo es noch ein letztes mal zum tauchen nach Talumben gehen soll. Nach 2 Tagen sind wir dann schon wieder in Ubud...tja, die Motivation für Tempel, Wasserfälle, Reisfelder und Strandbesichtigungen gehen mittlerweile bei uns beiden gegen Null ;) um uns weiter die Zeit zu vertreiben geht es nach ausgiebigen Shoppingtouren zur balinesischen Massage und wir versuchen uns sogar an einer Yogastunde!.. was allerdings va unsere Bauchmuskeln aufgrund übelst komischer Nasenlochatemübungen durchs viele Lachen besonders strapazierte. Wir belassen es bei dieser Stunde, gehen lieber zur Massage und entspannen va lieber bei dem weltbesten Capuccino und anderen herrlichen Gaumenfreuden aus unserem absoluten Lieblingscafe namens Kafe :) Seit dem 15. Juli wird auf Bali Galungan gefeiert, mit die wichtigsten hinduistischsten Feiertage des Jahres. Hierbei wird der Sieg von Gut über Böse gefeiert...die guten Geister und Seelen fahren in dieser Zeit auf die Erde herab und um diese auch ins eigene Haus zu locken werden unteranderem lange geschwungene Bambusstäbe vor jedem Haus und Tempel aufgestellt, welche kunstvoll mit Bambusgeflechten und Blüten verziert und am oberen Ende zb mit Reis, Früchten, Getränken oder anderen Dingen behangen werden. Keine Straße ohne diese Stangenalleen, die besonders in den Abendstunden schön aussehen, wenn das Licht alles in gold und rot Tönen zum leuchten bringt. Vor jedem Eingang befinden sich auch kleine gebastelte Opferschälchen die mit Blüten, kleinen Snacks (für die Geister! Vll freut sich auch das ein oder andere Tier...) und Raucherstäbchen befüllt sind. 

Nach 187 Tagen, 7 Ländern und vielen unvergesslichen Begegnungen und Erlebnissen freuen wir uns riesig auf zu Hause! Bis ganz bald :)

Lomboks Traumstrände


Batu Bolong, Lombok

Wasserfälle in Senaru

Typische Reisterassen

Basecamp 1 auf 2600m

Gipfel des Mt Rinjani und Robin auf dem Klo

Auf dem Weg nach oben...

Gipfeltruppe mit unserem Guide Adi

Golom hat ein Schild gefunden
Segara Anak Kratersee

Sunny side up


Steiniger Weg zum Gipfel

Heiße Quellen auf 2000m

Aktiver Vulkan Mt Barujar, der im Kratersee liegt 
Sonnenuntergang mit Blick auf Bali

Relaxed auf Gili Air

Cidomo auf Gili Air

Donnerstag, 2. Juli 2015

Selamat Datang Flores

Wir sind in unserem letzten Reisland angekommen, Indonesien. Ja in 5 Wochen geht es wieder nach Hause :) Indonesien ist einfach rießig mit seinen über 17.000 Inseln, ist es das größte islamische Land der Welt. Wir entschließen uns gegen eine Tour durch das große Java (immerhin 140.000 Mio. Einwohner!) und für eine Reiseroute von Ost nach West durch die Nusa Tenggara Inseln, welche sich östlich von Bali bis nach Westtimor erstrecken. Wir fliegen also von Kota Kinabalu in Sabah nach Labuan Bajo in Flores. Labuan Bajo ist ein beschauliches, nicht besonders schönes 10.000 Einwohner Hafenstädtchen an der Westküste von Flores und wirkt mit seinen vielen schönen Segelschiffen wie eine idyllische Piratenbucht...wäre da nicht das ein oder andere große Frachtschiff, welche vorzugsweise nachts be- und entladen werden, um dann schließlich morgens um 6 ganz Labuan Bajo mit einem laut dröhnenden Hupton aus den Federn zu reißen, falls das nicht zuvor schon um 4:30 Uhr das wunderschöne Muezzingehäule einer von drei Moscheen erledigt hat. Das kontroverse hierbei ist, dass mehr als dreiviertel der Einwohner auf Flores dem Christentum zugehörig sind. Die Stadt ertönt Tag und Nacht im knattern der ein- und ausfahrenden Fischerboote (erstaunlich wie laut eigentlich auch die kleinste Nussschale sein kann), den regelmäßigen Muezzingesängen (übrigens mehr als 5mal täglich!...vll weil gerade Ramadan ist?) und natürlich den immerzu hupenden Mopeds, Autos und Bemos (quitschbunte Minivantaxis, welche besonders schöne Hupmelodien von sich lassen und schon mal als mobile Disco durchgehen). Den absoluten Höhepunkt erreicht der Lärmpegel allerdings, wenn eins der viel zu großen Fährschiffe im kleinen Hafen anlegt, hunderte Menschen gleichzeitig ausspuckt und die wartenden Ojeks (Mopedtaxis) und Bemos die schmale Einbahnstraße (welches gleichzeitig die Hauptstraße ist) verstopfen...etwa drei Stunden dauert es dann, bis sich langsam das Gedränge und Chaos wieder auflöst, sicherlich nur Dank dem vielen Gehupe :) Ja Labuan Bajo ist laut aber beschaulich und kann dafür mit überragenden Sonnenuntergängen und einem sehr leckeren Fischmarkt punkten. Zudem ist es ein idealer Ausgangspunkt zu dem nahgelegen Naturschutzgebiet um die Komodoinseln, welches mit zu den schönsten Tauchgebieten der Welt zählt. Endlich konnten wir auch die wohl wundersamsten Geschöpfe der Unterwasserwelt sehen...Mantas! Es ist eine wahre Freude sich wie die Indianer auf den Meeresboden auf die Lauer zu legen und abzuwarten bis diese riesigen aber doch so graziösen Wesen über einen hinweg gleiten! Etwas haben wir dieses Mantaglück auch Matt (der Dude aus Big Lebowsky höchstpersönlich) und Milli zu verdanken, ein englisches Pärchen, dass uns am Abend zuvor zu diesem weiteren 3.Tauchtag zugesprochen haben. Merci :) Neben den Tauchspots gibt es auf Rinca und Komodo eine weitere Besonderheit zu bestaunen, die riesigen Komodowarane deren giftige Bisse ohne Gegnmittel tödlich enden...ein Gegenmittel ist erstaunlicherweise nur in Bali erhältlich!
Um Flores besser erkunden zu können mieten wir uns ein Moped und kurven immer schön Hati Hati auf dem Floreshighway gen Osten Richtung Moni, mit dem Ziel Mt. Kelimutu. Besondere Vorsicht ist hier bei der Fahrt hinter Kleinbussen und Bemos geboten, wegen nur sporadisch funktionierenden Bremslichtern oder aber vorbei fliegendem Erbrochenen aus den Seitenfenstern ;) Das gibt einem vll eine Vorstellung davon, wie sich der sogenannte Highway durch die grüne Berglandschaft von Flores schlängelt. Wer hier mit dem Moped fährt, ist klar im Vorteil. Zudem ist die Straße nicht im allerbesten Zustand, viele Schlaglöcher, teilweise nur 2 m Straßenbreite und einige Baustellen führen zu langen Fahrzeiten. 1000 km, 7 Tage, täglich bis zu 5 h auf dem Moped, da sind die Hintern platt...aber die wunderbare Landschaft und die überaus gastfreundlichen und gut gelaunten Floreser waren jeden Kilometer wert :) Je weiter es Richtung Osten geht, desto mehr werden wir überall mit viel Gewinke und lauten Hellos begrüßt, nicht nur von Kindern. Hält man kurz an, ist man sofort von einer Traube Kindern, Eltern oder Jugendlichen umzingelt, die zb auch ihre Englischkenntnisse vorbringen wollen. Trumpft man dann noch mit ein paar Wörtern Indonesisch auf, ist einem überall ein noch herzlicheres Lachen Gewiss. Bei Bajawa besuchen wir Bena, ein tradionelles Dorf in dem die Frauen noch dem sogenannten Ikat-Weben nachkommen, ein äußerst aufwendiges Verfahren, bei dem je nach gewünschtem Muster die einzelnen Kettfäden zuvor mit feinem Bambusbast umwickelt oder abgebunden werden, um es dann in mehreren Prozessen an bestimmten Stellen einfärben zu können. Die schönen Ikat Sarongs gehören hier oft noch zur alltäglichen Kleidung der Frauen. Rund 500 Menschen leben in Bena, 2-3 Familien teilen sich jeweils eins der traditionellen Häuschen, vor den Eingängen türmen sich übereinander gestapelte Büffelhörner, je mehr davon, desto wertvoller die Hütte. Gerade als wir zu Besuch sind gibt es anscheinend auch etwas zu feiern...Bambusstämme werden auf dem Dorfplatz ausgelegt, eine Rede (sogar mit Mikrofon) gehalten, wir vermuten zuerst so eine Art Sportveranstaltung, doch dann kommen nach und nach alle Dorfbewohner zusammen und nehmen auf den Stämmen Platz, die ganz einfach als Sitzbänke dienen, es werden bambusgeflochtene Schüsseln verteilt und es folgt ein gemeinsames Abendessen, spendiert von dem Besitzer eines neuen Hauses, dass es einzuweihen gilt. Der Reistopf...rießig!!! Davon gibt es auf Flores übrigens jede Menge, unzählige terrassen- oder kreisförmig angelegte Reisfelder säumen unsere Fahrt durch die Insel. Eine sehr schöne Zeit geht zu Ende und wir hoppen weiter nach Lombok. 

Rinca Island

Sonnenuntergang in Labuan Bajo

Komodowarane





Tradionelles Dorf Bena

Küstenstadt bei Ende

Farbige Kraterseen des Kelimutu

Big Bambu

Local Tankstelle

Immer schön Hati Hati

99 Luftballons... 

Spinnennetz-Reisfeld bei Cancar